Sonntag, 1. Januar 2012

Parallelwelten und Neuanfänge



Reizüberflutung gerade. Ich versuche die letzte Woche Revue passieren zu lassen, ohne dabei etwas zu vergessen..am besten funktioniert das mit einer Assoziationsliste! Tadaa!

A wie … Abflug : Fliegen ist immer wieder interessant für mich. Die Reise nach Australien war mein 3. Flug überhaupt und dementsprechend interessant ist es, die Prozedere an anderen Flughäfen zu beobachten..da kommt es schonmal vor, dass Leute mit ihrem 1,70m langen Surfboard durch die normale Gepäckkontrolle wollen, Servicekräfte an sturen koreanischen Mitbürgern mit minimalen Englischkenntnissen verzweifeln und bevor man noch denkt, man sitzt gerade erst ist man auch schon da. Angenehm! Auch angenehm : Die nicht existierenden Flüssigkeitsbestimmungen auf inner-australischen Flügen. Yaay! Auf explosives Material wurde ich trotzdem getestet. ;)
Nach einer Stunde und 20 Minuten landete der Jetstar Flug 402 am Flughafen der Gold Coast im Örtchen Coolangatta. Ein winzig kleiner Flughafen, bei dem die Flugzeuge auf dem Rollfeld stehen und Leute in der Wartehalle, 5 Meter entfernt dem Kapitän beim Ausparken zusehen können. Mein wunderbarer Abholservice in Form von Lilia und Rod (Opa der Kinder aus Lilias Familie) stand schon bereit und fuhr mich ins ca. 30km entfernte Main Beach. Der Urlaub konnte beginnen!

B .. wie Boah! : Aaaaalter! Diese Gegend war schon reichlich abgefahren! Während die Highway Strecke ein einziger Traum aus saftig grünen Wiesen, lächerlich riesigen Bäumen und weiten Ebenen war kam ich mir in Surfers Paradise wie in Florida vor. Bettenburgen soweit das Auge reicht, trashige Motels für die Surfergemeinde und schöne Menschen. Viel zu schöne Menschen. Eine Gegend voller Kontraste. Mal sehen, was es dort noch zu erleben gibt!

C … wie Christmas : Am Hotel angekommen durfte ich gleich meine Sachen in Lilias und meinem Zimmer ablegen und mich ein wenig ausruhen, bevor Oma Kay zum Weihnachtsessen in ihrem Apartment gegenüber unseres Hotels geladen hatte. Die Kinder Joel und Anais waren schon ganz aufgekratzt und freuten sich auf die Geschenke. Natürlich hatte Santa Claus auch in meiner Tasche was für die beiden liegen gelassen. Candy! Was sonst..
Im Apartment begrüßten uns Rod, Kay und Celine, eine enge Freundin der beiden. Und als wäre das Wahnsinns Buffet, das die Damen gezaubert hatten nicht schon genug gewesen bekamen wir auch noch Geschenke! Cool! Christmas in Australia, here we go!

D … wie Dösen : Dösen ist eine gute Sache. Ich bin dafür, dass es olympische Disziplin wird! Am besten macht man das sowieso am Strand. Den machten Lilia und ich gleich am nächsten Tag unsicher. Leider wurden wir in der Ausübung unseres Trainingsprogramms sofort von einer Horde asiatischer Mitbürger gestört, die weder Distanzgefühl noch Respekt (Wir möchten nicht gefilmt werden! Danke!) kannten. Dennoch war es ein schöner Tag, der sogar ohne Sonnenbrand vorüber ging. Fast ohne! Lilia behauptet ja bis heute, dass sie einen am Hals hatte...ich hab nix gesehen! :)

E … wie Essen : Ich vermute stark, dass ich mittlerweile mindestens 3kg zugenommen habe. Bei Kays und Celines Kochkünsten konnte ich aber auch nicht anders. Jeden Tag lud uns diese wunderbare Frau zum Essen ein. So gab es unter anderem frische Garnelen (Jaaa, die musste man puhlen...!), Steak vom Black Angus Rind mit Knoblauch Ofenkartoffeln, Pizza mit frischem Avocado-Romana-Salat, selbstgemachte Ravioli mit Frischkäse-Spinatfüllung und diverse Desserts, in die man sich förmlich reinlegen konnte. Was für eine Gastfreundschaft! Was für ein Menü! Ich bin platt!

F … wie Feel-Good-Time : Fühlten wir uns doch mal zu rund gab es immer noch die Chance den Pool, die Sauna oder das Fitnesstudio zu nutzen. Gemeinsam mit Familienpapa Andrew, seinem Bruder Damian und den Kindern hatten wir z.B. einen Riesenspaß im Pool und freuten uns über Anais und ihre neu erworbenen Schwimmkünste!

G wie … „Go on a trip!“ : Wenn auch gleich die Gegend zum Entspannen einlud..wir mussten mal raus und nahmen uns vor Byron Bay, ca. 100km südlich von Surfers Paradise zu erkunden. Auto gemietet und los ging's!
Und wenn man jemals behaupten konnte, dass es sich gelohnt hat dann dafür! Dieser Ort ist bei weitem das schönste Fleckchen Erde, das ich je gesehen habe. Endlos weisse Strände mit kleinen Buchten, relaxte Leute, Wanderrouten zum Sterben schön. Viele Menschen wollen aus gutem Grund hierher ziehen. Dennoch hat die Gemeinde irgendwann einstimmig entschieden, dass sie den Ort nicht für den Massentourismus, bzw. für die besser betuchte Bevölkerung freigeben möchten und so trifft man im Ort ein bunt gemischtes Publikum, aber vor allem Surfer und Backpacker! Die Wellen vor der Küste sollen mit die tollsten in ganz Australien sein!

H … wie Hauptstadt : So oder so ähnlich könnte man Brisbane benennen. Die Stadt mit Fluss an der nördlichen Hälfte der Ostküste hat einiges zu bieten. Gemeinsam mit den Eltern Andrew und Simone sowie mit Joel fuhren wir dorthin, um die Queensland Art Gallery zu besuchen. Der riesige Komplex beherbergt mehrere Ausstellungen zur Kunstgeschichte. Wir entschieden uns für die Henri Matisse Ausstellung und staunten nicht schlecht über seinen einzigartigen Stil und das bewegte Leben des verrückten Franzosen. Im Komplex gegenüber gab es u.a. mediale Kunst in Videoform zu sehen. Und das umsonst! Nachmittags wollten wir eigentlich noch ein wenig länger die Stadt erkunden, doch ein heftiger Sturm machte uns einen dicken Strich durch die Rechnung! Willkommen im tropischen Nord-Osten!

I wie … It runs in the family : Wie ein Teil der Familie bzw. die neue Adoptivenkelin von Rod und Kay fühlte ich mich in diesen Tagen. Die unglaubliche Großzügigkeit und Gastfreundschaft der beiden hat mich ganz schön umgehauen. Aber auch mit den Kindern und Andrew und Simone verstand ich mich sehr gut. Irgendwie immer noch ungewohnt, dass hier alle so locker und unkompliziert sind. Laden mich einfach mit in den Urlaub ein. Doch nicht nur das : Kay erkundigte sich gleich, wann ich denn wieder nach Deutschland fliege und „verpflichtete“ mich vorher nochmal zum Dinner in ihrem Sydneyer Apartment vorbeizuschauen! Toll! :)

J … wie Jetstar : Am Samstag am frühen Morgen hiess es auch schon wieder Abschied nehmen. Mit dem Taxi ging es zurück an den Flughafen und mit Jetstar Richtung Sydney. Der Service war übrigens sehr ok und jedem, der überlegt innerhalb Australiens für kleines Geld zu fliegen kann ich die Gesellschaft mit dem orangen Stern nur wärmstens empfehlen!

K … wie Knaller : In Sydney angekommen ging es gleich darum sich für das Silvester Feuerwerk vorzubereiten! Schließlich sollte die Party des Jahres nicht ohne mich und die Mädels steigen. Schon Nachmittags hörte man übermotiverte Nachbarn Böller zünden..

L … wie Leute : Eines vorneweg – alles, was ihr vielleicht im Fernsehen gesehen habt über diesen Silvesterabend beschreibt immer noch unzureichend was in den Straßen Sydneys am 31.12. los war! Die komplette George Street – die Hauptschlagader der Innenstadt – war abgesperrt, gesäumt von Abertausenden, die sich ihren Weg Richtung Circular Quay und Opera House bahnten. Es hatte schon etwas Seltsames an sich auf der Hauptstraße im Strom mitzulaufen, fast wie eine Krötenwanderung Richtung Wasser. Am Hafen angekommen bot sich ein chaotisches Bild. Für die nähere Umgebung des Hafens gab es nur Zutritt mit einem Ticket, dementsprechend versammelten sich Verzweifelte vor den Eingängen um die Security zu bequatschen und der Rest der Menge suchte „freie“ Plätze, um einen guten Platz fürs Feuerwerk zu ergattern. Ich traf mich mit Lilia, da Linda und Caro mit Glück am Nachmittag einen guten Platz gefunden hatten und dort weder weg konnten noch wollten.

M … wie Massenpanik, anyone? : Auf der Suche nach einem guten Platz machten wir uns auf den Weg Richtung „The Rocks“, dem Kneipenviertel am Hafen. Dort sollte es angeblich noch an der Harbour Bridge einen Ort geben, von dem aus man gut sehen kann. NATÜRLICH hatten sich das ca. 2000 andere Leute auch überlegt. So fanden wir uns in einem üblen Gedränge wieder, das einem z.T. schon Angst machen konnte. Rücksichtslose Menschen, pseudolustige Partygänger und nervige Gören drückten sich an uns vorbei, während es immer enger wurde. Zum Glück fanden wir auf einer Treppenstufe Halt und vertrieben uns dort die Zeit mit zwei lustigen Briten namens Craig und Dave, die sich liebevoll um unser Wohl kümmerten, falls es wieder mal eng werden sollte.
Trotzdem : Ich kann jetzt ein wenig besser nachvollziehen wie sich eine Massenpanik entwickeln kann. Sollte sich definitiv nicht wiederholen, diese Situation.

N wie New Year : Nach ca. einer Stunde Warten war es dann soweit. Die riesige Uhr an der Harbour Bridge sprang auf 00 und die Leute ebenfalls. Uns bot sich ein spektakuläres Bild. Aber beschreiben kann man das sowieso nur unzureichend. Deshalb hier ein kleines Video der Ekstase!




O wie Offen : Ein neues Jahr, alles wieder offen. Komisches, aber auch ein gutes Gefühl etwas abzuschließen und Neues zu beginnen. Ich bin gespannt was meine Reise durch dieses verrückte, schöne und riesige Land noch so bringt.


Für euch alle wünsche ich mir, dass wir uns Mitte des Jahres wohlbehalten und glücklich wiedersehen und ihr in diesem Jahr mit guten Freundschaften, Liebe und Glück überschwemmt werdet! :)

HAPPY NEW YEAR !
Ein frohes neues Jahr !

Hier die Bilder der Woche :

Gold Coast und NYE 2011

1 Kommentar:

  1. Nach unserem Silvester-LOndon-Trip habe ich endlich ein paar Offdays um mir mal wieder deinen Blog durchzulesen. Das was du an Silvester mit Masse und Panik beschreibst, kann ich mittlerweile auch sehr gut nachvollziehen. War bei uns in London nicht anders, als wir gegen 22 Uhr an der Themse angekommen sind um 2 Stunden auf das Feuerwerk zu warten und abertausende Menschen sich dicht an dicht drängten. Ist überwältigend und episch. Brauch ich aber auch nicht noch mal. In 2013 furze ich jedenfalls mit Überzeugung!

    Ich lass mal wieder Grüße da und freu mich auf weiteres Material!

    Beste Grüße!
    Dimo

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